Donnerstag, 9. August 2012

Wie wohlhabend ist Mr. Darcy wirklich? / How wealthy is Mr. Darcy really?

Jane Austens Romane sind großzügig mit Verweisen auf Geld versehen. Die Charakter zeichnen sich durch ihr Vermögen und Einkommen so wie durch ihre Auftritte und Manieren aus. Jane Austen war nicht so zynisch zu glauben, dass Geld das Glück sichern konnte, aber Realist genug um zu verstehen, das ein ausreichendes Einkommen entscheidend für die Ehe war und das eine gute Ehe durch ein wesentliches Vermögen gestärkt wurde. Obwohl sie vergeblich versuchte als Schriftstellerin anonym zu bleiben, war sie sehr aufmerksam auf die Rezeption ihrer Werke gewesen und sie hielt ihre genauen Einkünfte durch das Schreiben fest. Mr. Darcy ist nicht der wohlhabendste von Jane Austens Charakteren. Diese Ehre fällt an Mr. Rushworth in Mansfield Park. Trotzdem ist Mr. Darcy sehr wohlhabend. Er hat ein Einkommen von 10.000€ pro Jahr, wenn wir das mit 33.13 € multiplizieren, dann sehen wir, dass Mr. Darcy ein Einkommen von weit über 300,00€ pro Jahr hat. Darüber hinaus gehört Mr. Darcy zu einer sehr ausgewählten Gruppe. G.E. Mingay, ein Wirtschaftshistoriker, schätzt, dass es im Jahre 1790 (ungefähr Jahr vor der Zeit von Stolz und Vorurteil) nur 400 Familien unter dem Landadel in England gab, deren Einkommen innerhalb dieses Bereiches sank, ein Bereich von 5.000 € auf 50.000€ pro Jahr, wobei der Durchschnitt bei 10.000€ pro Jahr lag. Im Jahre 1795 war das Einkommen eines ,,führendes Kaufmannes oder Bankiers" nur 2.000€ pro Jahr. Mr. Bennet ist nicht so reich mit dem Einkommen von nur 2.000€ oder etwas mehr als 65.000€ pro Jahr. Sowohl Jane als auch Elizabeth haben sehr gut geheiratet. Mr. Wickham ist auch ein interessanter Fall. Geld in ,,Stolz und Vorurteil" ist in erster Linie ein Maß für Wohlstand und Sicherheit. Die Einstellung gegenüber Geld in ,,Sinn & Sinnlichkeit" dienen mindestens zwei weiteren Zwecken. Sie geben Einblicke in die Werte und Geschmäcker der Charaktere und helfen uns zu verstehen, was zur Jane Austens Zeit ein angemessenes Einkommen war. Man schätzt das John Dashwoods Einkommen 5.000€-6.000€ pro Jahr waren - und damit ist er sogar reicher als Mr. Bingley. Jeder der Dashwood Töchter hat 1.000€ von ihrem Onkel geerbt. Sie sind nicht reich, aber sie scheinen finanziell komfortabel zu sein. In ,,Persuasion" scheint Sir Walter Elliot mit seiner Familie in großer Not geraten zu sein. Finanzielle Angelegenheiten in Jane Austens Leben haben sowohl ihre dunklen als auch ihre hellen Seiten. Durch ihre sorgfältig geführten Aufzeichnungen weiß man, dass Jane Austen insgesamt 684, 13€ verdiente. Essen scheint, mit wenigen Ausnahmen, im 19.Jahrhundert günstiger zu sein als heute. Fleisch, Butter und Käse waren wesentlich billiger, aber aus irgendeinem Grund war Fisch etwas teurer. Und der Preis war damals fast der gleiche wie es jetzt ist. Trotz allem kann man sagen, dass das Leben zu Jane Austens Zeit deutlich günstiger war als unser eigenes heutzutage. Niemand will Jane Austen mit einem Taschenrechner zur Hand ständig lesen - und schon gar nicht ich. Aber es gibt Zeiten, an denen es nützlich sein könnte.
_______________________________________________________________

Jane Austen's novels are liberal with references to money. Characters are defined by their wealth and income as much as by their appearances and manners. Jane Austen was not so cynical as to believe that money could ensure happiness, but was enough of a realist to understand that a sufficient income was crucial to marriage and that a good marriage was strengthened by substantial wealth. Although she tried in vain to remain anonymous as a writer, she was very attentive to the reception of her works and she recorded her exact earnings from writing. Mr. Darcy is not the wealthiest of Jane Austen's characters. That honor goes to Mr. Rushworth in Mansfield Park. Nevertheless, Mr. Darcy is very wealthy. He has an income of €10,000 per year, if we multiply that by €33.13, we see that Mr. Darcy has an income of well over €300.00 per year. Moreover, Mr. Darcy belongs to a very select group. G.E. Mingay, an economic historian, estimates that in 1790 (about a year before the time of Pride and Prejudice) there were only 400 families among the landed gentry in England whose income fell within this range, a range of €5,000 to €50,000 per year, with the average being €10,000 per year. In 1795 the income of a "leading merchant or banker" was only €2,000 per year. Mr. Bennet is not so rich, with income of only €2,000, or just over €65,000 per year. Both Jane and Elizabeth married very well. Mr. Wickham is also an interesting case. Money in "Pride and Prejudice" is primarily a measure of wealth and security. The attitudes toward money in Sense & Sensibility serve at least two other purposes. They provide insight into the characters' values ​​and tastes, and help us understand what was a reasonable income in Jane Austen's time. John Dashwood's income is estimated to have been $5,000-$6,000 per year - making him richer than even Mr. Bingley. Each of the Dashwood daughters inherited $1,000 from their uncle. They are not rich, but they seem to be financially comfortable. In Persuasion, Sir Walter Elliot and his family seem to have fallen on hard times. Financial matters in Jane Austen's life have both their dark and bright sides. From her carefully kept records, we know that Jane Austen earned a total of $684.13. Food, with a few exceptions, seems to have been cheaper in the 19th century than it is today. Meat, butter and cheese were much cheaper, but for some reason fish was a little more expensive. And the price was almost the same then as it is now. Despite all this, it can be said that life in Jane Austen's time was considerably cheaper than our own today. Nobody wants to read Jane Austen all the time with a calculator at hand - and certainly not me. But there are times when it might be useful.

Keine Kommentare: