Viele von uns können nicht verstehen, warum man sich damals freute, als Dienerschaft auf ländlichen Anwesen wie Downton Abbey zu arbeiten. Der Dienst wurde jedoch anderen Berufen vorgezogen, die im 18. und 19.Jahrhundert verfügbar waren.
Im Gegensatz zu den anderen Arbeitern wurden Diener von ihren Herren untergebracht und ernährt. Sie hatten die Möglichkeit einen Großteil ihrer Gehälter zu sparen oder mit dem Geld ihre Familien zu unterstützen. Am Ende ihres Aufenthaltes zahlten die Herrschaften den Bediensteten ein Trinkgeld für ihre Dienste. Obwohl die Bediensteten in ihrer Karriere ganz unten begannen konnten sie in ihrer Hierarchie aufsteigen. Es war nicht ungewöhnlich, dass ein Spülmädchen zum Küchenmädchen und zur Köchin befördert wurde.
Nachdem Aufstehen arbeiteten die Bediensteten zu erst und frühstückten erst nachdem die Herrschaft aufgestanden war und gefrühstückt hatte.
Hausmädchen traten lautlos die Treppe der Dienerschaft hinauf, unsichtbar, mit Eimern indem sich frisches Wasser befand. Um die Herrschaft nicht zu wecken wurden leise die Nachttöpfe geleert, kalte Asche im Kamin entfernt, trugen und entzündeten neue Kohle und räumten alle Unordnung vom Vortag auf.
Unten bereiteten sie sich weiter auf den Tag vor, öffneten Vorhänge und Fensterläden, polierten und fegten den Boden. Das einzige Mal, dass sie für die Herrschaft sichtbar waren war, wenn die Haupthalle und Treppe gesäubert und poliert wurde. Zu allen anderen Zeiten wurde von ihnen erwartet, dass sie unsichtbar blieben.
"Ob mit oder ohne Gäste war der Tagesablauf für eine Familie in ihrem Landhaus unveränderlich, teilweise aufgrund der Bediensteten, die feste Essenszeiten hatten und teilweise aufgrund der Tradition der Edwardian-Ära. Um neun Uhr kamen Hausmädchen und Kammerdiener um die Schlafzimmervorhänge zur Seite zu ziehen und Tee zu liefern, die von der Herrschaft am Abend zuvor bestellt." ~ The End of High Society
Die Hierarchie unter den Dienern war streng definiert. Oben standen der Butler und die Haushälterin. In Downton Abbey werden 11 Bedienstete gezeigt, die den Haushalt führen. Aber 1912 nutze Highclere Castle, wo die Serie gedreht wurde, die Dienste von 25 Dienstmädchen, 14 Lakaien und drei Köchen. Obwohl in der Serie nur 11 Bedienstete genau verfolgt werden, kann man im Hintergrund andere Bedienstete sehen, die ihre Arbeit verrichten.
Neben dem Haupthaus arbeiteten die Bediensteten in Nebengebäuden wie Stallungen, Garage, Molkerei, Backhaus, Wäscherei, Waffenraum und Speisekammer. Die Küche in diesen großen Häusern war oft außerhalb, um zu verhindern, dass die Gerüche in die öffentlichen und privaten Räume drangen und war über unterirdische Gänge mit dem Haupthaus verbunden. Das bedeutete, dass das Essen oft kalt oder lauwarm an den Tisch kam.
Im unteren Gemeinschaftsbereich wurden Bedienstete von der Familie über ein Glockensystem gerufen, dass mit jedem Raum verbunden war. Sie konnten somit nach Lust und Laune gerufen werden. Die Dienerschaft von Downton Abbey arbeitete hart, aber wie in der Serie gezeigt, kannten sie ihren Platz und waren stolz auf ihre Positionen.
Der Butler: Jim Carter. Er spielt den Butler Mr. Carson mit großer Würde. Er ist gegenüber der Crawley-Familie sehr beschützerisch. Er zögert nicht die Dienerschaft zu tadeln oder gar zu feuern. Er war nicht nur für die männlichen Bediensteten zuständig sondern auch für die Speisekammer und dem Weinkeller, die unter anderem auch das Silber der Familie enthielt. Meist wird er gezeigt wie der das Silber poliert oder die Weinflaschen zählt.
Die Haushälterin: Phyllis Logan. Sie spielt Mrs. Hughes, das Gegenstück von Mr. Carson. Sie leitet die weiblichen Bediensteten, berät über die täglichen Mahlzeiten, Familienpläne und die erwartenden Gäste. Sie war auch für die Wäsche und das Porzellan verantwortlich. Mrs. Hughes war eine freundliche und aufmerksame Frau.
Der Kammerdiener: In kleinen Haushalten wurde die Position von Butler und Kammerdiener kombiniert. Aber da Downton Abbey ein großes Haus ist, gab es jede Menge Bediensteter. Die Ankunft von Mr. Bates sorgte für Aufsehen, weshalb viele zunächst gegen ihn waren. Er half dem Hausherr beim Anziehen und sorgte für dessen Garderobe. Aufgrund einer Kriegsverletzung musste er beim Laufen einen Gehstock benutzen. Deshalb war er nicht in der Lage große Tabletts zu tragen oder beim Abendessen zu helfen, wenn mehr Hände benötigt wurden.
Das Oberhausmädchen: Anna ist eine hübsche, ruhige und verlässliche Frau. Sie arbeitet mit einer positiven Einstellung und setzt sich für diejenigen ein, die verteidigt werden müssen. Als Oberhausmädchen unterstützt sie die Töchter der Herrschaft mit ihren Haaren und ihren Kleidern, erfüllt aber auch die Aufgaben eines normalen Hausmädchens wie Staub wischen und die Bettwäsche wechseln.
Die Köchin: Mrs. Patmore kreiert täglich eine Menge und Vielzahl von Gerichten und überwacht sie.
Die Kammerdienerin der Herrin: O'Brien ist eine kalte, rücksichtslose Frau, die niemandem vertraut. Das Dienstmädchen der Herrin stellt sicher, dass nie ein Knopf fehlt oder eine Haarsträhne fehl am Platze ist. Das führt eines Tages zu einer engen Verbindung zwischen beiden.
Der erste Diener: Thomas ist ein Mann, der sich nur um seinen eigenen Fortschritt kümmert und alles tut um seine Ziele zu erreichen, auch wenn dies bedeutet, den Ruf eines anderen zu zerstören. Der erste Diener dient den männlichen Gästen, wenn diese ohne eigenen Lakaien anreisten.
Der Chauffeur: Tom Brandson zeigt wie sehr sich das Edwardian England vom Regency England unterscheidet. Wagen werden durch Autos ersetzt, aber die Infrastruktur für die Wartung von Autos ist noch nicht vorhanden. Er fuhr nicht nur die Familie herum, sondern war auch Mechaniker, der das Auto in Topform hielt, Teile beschaffte und dafür sorgte, dass genügend Benzin zur Verfügung stand.
Der zweite Diener: William's Position als zweiter Diener ist sehr niedrig, denn er untersteht dem Butler, der Haushälterin und und dem ersten Diener. Als sehr junger Mann vermisst William seine Familie. Doch die Hierarchie könnte es ihm ermöglichen eines Tages zum Butler aufzusteigen. Doch nachdem Ausbruch des Krieges scheint dieses Ziel für ihn unerreichbar.
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