Shoppen ist seit jeher ein beliebter Zeitvertreib, vor allem bei den Reichen und in der Regency Zeit gab es keinen Unterschied. Firmen wie Debenham, Fortnum & Mason und Harvey Nichols begannen im georgischen Zeitalter. Also lasst uns Shoppen gehen!
Leinenweber:
Baumwolle gab es im Überfluss in vielen Qualitäten, billig gedrucktes Baumwollmusselin war in der damaligen Zeit besonders beliebt. Durch die Einfuhr von run 45.000 Tonnen Rohbaumwolle im Jahre 1801 wurde in den 1770ern etwa die doppelte Menge eingeführt. Die Leinenweber Harding Howell & Co. waren eine Wahl der Epoche.
Es gab nur männliche Verkäufer die im Dienste der weiblichen Kunden zur Verfügung standen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Händler im Dienste der Reichen in dem Mayfair-Bereich aber Govent Garden, Cheapside und Fleet Street waren Oasen des shoppens.
In Stolz und Vorurteil gab es dazu ein verachtliches Kommentar von Caroline Bingley über Jane Bennet: ,,Ihr Onkel ist ja Kaufmann, wie sie uns erzählte und wohnt auf der Cheapside." Sutton hatte seine Seidenmanufaktur bei 53 Leicester Square und Waitham & Sons, Schal und Leinen Warenhaus, dessen Schaufenster, wie es um 1801 üblig war, im unteren Bild in der 104 Fleet Street gezeigt werden.
Kein Wunder, modische Frauen wurden durch robuste Lakaien besucht.
Schneiderinnen und Kleiderläden:
Kleiderläden von 1777: Neue Kleider wurden durch die Lektüre der vielen Mode-Skizzen bestellt. Manchmal ist eine Schneiderin auch eine Designerin und würde für bevorzugte Kunden neue Entwürfe anfertigen. Die Stoffe wurden gegen das Licht gehalten um sie auf Fehler zu prüfen. Fast fertige Kleider mussten ausprobiert werden um noch an Ort und Stelle letzte Änderungen durchzuführen. Das ist ein geschäftiger Ort.
Das frühe 19.Jahrhunder war der Beginn der modernen Mode-Designer. Bis zu diesem Punkt gingen die Frauen noch zu einer Schneiderin, nun gingen sie für ihre Hüte, Handschuhe und andere Accessoires zu den Designerinnen in die Läden um diese zu kaufen. Ein Mode-Designer bat auf der anderen Seite das ganze Paket. Kleider wurden von oben bis unten per Hand genäht, selbst einfacher Musselin bräuchte tausende von winzigen Stichen, denn desto feiner wurde die Handarbeit. Die Löhne für die Näherinnen waren lächerlich gering, viele hatten solch große Schulden, dass sie ihr Leben lang in Armut leben mussten. Um 1840 gab es circa 15.000 Frauen als Designerinnen (oder auch Näherinnen).
Hutmacher:
Hüte waren währen der Regency-Ära extrem wichtig und keine Frau hätte sich je erträumen lassen, ob Magd oder Herrin, außerhalb der Wohnung ohne etwas auf ihrem Kopf zu sein. Auch im Innebereich trugen verheiratete Frauen und alte Jungfern welche. Da die meisten Frauen tagsüber Hauben oder Hüte trugen war die Frisur ziemlich einfach. Auf dem unteren Bild sehen wir zwei fleißige Hutmacherinnen bei der Arbeit.
Der Lohn war, wie auch für andere weibliche Arbeiter, gering. Strohhüte konnten nur im Sommer mit Bändern und Blumen gestaltet werden. Zu anderen Zeiten waren sie mit Seide, Taft oder anderem Material bedeckt. Viele Frauen gestalteten ihre Hüte selbst mit Bändern, künstlichen Blumen, Früchten oder Federn.
Schuhe, Stiefel und Hausschuhe:
Wie die Kleider wurden auch die Schuhe mit der Hand gemacht. Die meisten Schuhe in den Läden waren Proben oder wurden tatsächlich speziell für einen Kunden angefertigt. Schuh- und Stiefelmachen waren fast immer männlich, da die Arbeit anspruchsvoll war; aber die Bezahlung war keines Wegs hoch.
Buchhändler und Verleger:
Vor dem Fernsehen war Lesen ein klassisches Abendprogramm bei den mittleren und oberen Klassen. Bücher wurden entweder stillschweigend oder laut für die ganze Runde gelesen. Buchhändler und Bibliotheken blühten in der Regency-Ära auf, da immer mehr Menschen alphabetisiert wurden. Buchhändler verliehen sowie verkauften die Bücher. Die Leihbücher konnte man sich für eine geringe Gebühr ausleihen. Durch das ganze 18.Jahrhundert wurden etwa 150.000 Titel in englischer Sprache veröffentlicht. In den letzten zwei Jahrzehnten erhöhten sich die Buchverlage um 400% und waren in der Regency-Ära stark gewachsen.
Es gab zwei Arten von Leihbüchereien in der Regency-Ära: Die Leihbüchereien und die Abonnement-Bibliotheken. In der Regency-Zeit waren Bücher immer noch recht teuer, so betrug der Preis für einen Roman in drei Bänden in der heutigen Zeit umgerechnet bis zu 90,-€, sodass nur die oberen Klassen ihre eigenen Kopien hatten.
Pantheon Bazaar:
Eine der frühesten Galerien des georgischen Londons war der Pantheon Bazaar. Das Pantheon begann seine Existenz als Theater.
Im Jahr 1814 öffnete es wieder als Einkaufsparadies mit jeglicher Art von Luxusgütern - Kleidung, Schmuck und Pelze - ebenso wie jede teure Neuheit. Es wurde auch ein Paradies für die Kleinen mit seinen Kinderbuchhandlungen, seinen Spielzeug-Shops und einer Zoohandlung mit exotischen Tieren wie Papageien und Affen. Im Laufe der Zeit sank seine Popularität und 1842 war es ,,vor allem verkehrten Erzieherinnen mit ihren Schützlingen und Liebhaber der Zoologie." Im Jahre 1867 schloss der Bazaar seine Pforten für ein dann aber gutes viktorianischen Kaufhaus.
Regency-Farben:
Coquelicot ist ein französischer Name für die rote Mohnblume.
Jonquil ist die kleine duftende Narzisse, die in Südeuropa wild wächst.
Primrose ist eine der Farben, die die meisten Leser der Regency mit Romantik verbinden.
Die Evening Primrose hat eine tiefere und hellere gelbe Farbe.
Pomona war die griechische Göttin der Obstgärsten und der Apfel ihr Lieblings-Obst.
Eine der eher obskuren Farben die in Regency Romanen verwendet wurde war Puce.
1817 war das Jahr der Farbe Emerald Green, die sich im großen Umlauf befand.
Blautöne, auch Cerula genannt, existieren schon seit Jahrhunderten und waren nicht gerade populär in Regeny Zeiten. Das intensive Himmelblau von heute ist ein Produkt der viktorianischen Ära.
Hautpflege:
Man muss beachten, dass in der Regency-Ära Reinigungsmittel, Gesichtswasser oder Feuchtigkeitscremes unter dem gemeinsamen Wort Lotion bezeichnet wurden. Jede Lotion ist mit dem Text, der Verwendung und dem Rezept ausgestattet.
Bloom of Ninon: Wunderbarer Effekt bei der Beseitigung von Sommersprossen. Der Wirkstoff hatte allerdings eine gefährliche Bleiweiße. Was auch immer für giftige Qualitäten es hatte, es blieb weit in das Jahrhundert populär und es ist noch immer in der Liste der versteuerten genannten Arzneimittel.
Kosmetik und Make-up:
1.) Gesicht: Das weiße Gesicht der frühen Ära verlieh eine natürliche Optik. Es gab auch damals ältere Frauen die versuchten, die Zeichen der Zeit zu verstecken oder um sich vor einen schlechten Ruf zu bewahren. Das Problem der Pigmente - es enthielt Blei. Das Blei war verantwortlich für die opake Qualität der weißen Farbe, aber auch extrem giftig. Die bleihaltige weiße Farbe wurde langsam von Zinkoxid und Kreide, weniger undurchsichtig und glänzend aber viel gesünder, ersetzt. Puder war jedoch in jeder Altersgruppe zulässig. Die häufigsten Sorten wurden aus Reismehl gemacht, obwohl feiner Puder zeitweise verwendet wurde.
2.) Wangen: Rouge war einer der ganz wenigen akzeptierten Kosmetikas, die die französische Revolution überlebten. Die Röte kam in mehreren Farben und das Pigment war in der Regel heller rotkarmin und die rosa Distel in unterschiedliche Kombination. Manchmal wurde salzsauren Zinn verwendet, nicht so gesund, welches eine leuchtend rote Farbe produzierte. Manchmal wurde Rouge in Platten verkauft. Das Make-up war reich an Pigment und hatte ein natürliches Ergebnis.
3.) Augen: Die ägyptische Begeisterung produzierte einige ziemlich überraschende Nebenwirkungen. Plötzlich entdeckte die europäische Welt solche Wunder wie Mascara und Eyeliner. Man kann fast hören wie das Entsetzten durch die Jahrzehnte hallte. Vor allem Kosmetika, die für die Augen waren, brachte die meiste Empörung hervor, wahrscheinlich wegen der Schwierigkeiten bei der Anwendung, die ein natürliches Ergebnis eher unwahrscheinlich machte, vor allem, wenn man es sich bei Tageslicht betrachtete.
4.) Mund: Lippenstift wurde von Frauen in der Regency-Ära am häufigsten genutzt.