2.Die Gesellschaft in der Jane Austen ihr ,,Stolz und Vorurteil" setzte:
Ich möchte versuchen euch eine gewisse Vorstellung der Sitten, Gewohnheiten und Erwartungen des späten 18. und frühen 19.Jahrhunderts zu geben. Dann werdet ihr Wissen, warum bestimmte Handlungen durchgeführt wurden oder warum etwas vor 200 Jahren für skandalös betrachtet wurde. Wenn wir diese Zeit verstehen wollen, dürfen wir uns nicht von unseren Gedanken des 21.Jahunderts ablenken und in die Irre führen lassen. Dies werde ich mit Ausschnitten aus ,,Stolz und Vorurteil" machen, die uns zeigen wie die Welt war.
Im Film besitz die Familie Bennet nicht gerade viel Vermögen. Aus heutiger Sicht könnten sich die Mädchen Arbeit suchen und einige der Dienerschaft feuern wie den Koch oder die Dienstmädchen, so könne wenigstens ein bisschen Geld gespart werden. Doch in der Gesellschaftsklasse der die Bennets und die Luca-Familien angehörten, war die Ehe die einzige ehrenvolle Versorgung für Frauen. Die Anzahl der Arbeitsplätze für Frauen waren sehr viel begrenzter als in der heutigen Zeit. Immerhin reden wir von einer Zeit ohne Technologie - ohne Radio, Fernsehen, Telefon geschweige dessen Strom. Heutzutage beginnt jeder nach der Schulzeit unterschiedliche Karrieren einzu schlagen, als ,,Stolz und Vorurteil" geschrieben wurde existierte dies wahrscheinlich noch nicht einmal.Es zwar nicht unangenehm als Erzieherin für Kinder zu arbeiten, jedoch hatte man 24 Stunden am Tag Dienst und wahrscheinlich nur eine Woche pro Jahr Urlaub mit einem Gehalt von 10 bis 20 € pro Tag. Von dem Gehalt konnten sie weder reich werden und noch ihren Ruhestand (für uns ,,Rente") planen. So führte man meist ein sehr unglückliches Leben. Die einzige ehrenvolle Beschäftigung war also die Ehe wie bei den Bennets. Es war für eine Frau fast unmöglich sich scheiden zu lassen. Selbst wenn der Mann sie schlug, ihr Geld verbrauchte, ständig betrunken oder untreu war. Sie konnte sich nur scheiden lassen, wenn ihr Ehemann seine Geliebte dazu brachte in der ehelichen Wohnung zu leben. Kommen wir zu einem weiteren Thema. Sicher erinnert ihr euch, dass Mr. Wickham nur an Mädchen mit viel Geld interessiert war. Er wäre mit sicherheit nicht so dumm gewesen mit einer verheirateten, reichen Frau fortzulaufen. Davon einmal abgesehen, dass diese Frau und sowieso das Geld mit an ihrem Ehemann gebunden waren und man so den Geliebten verklagen könne. Man sieht also, das der Besitz eines Mannes seine Frau war und dieser von dem Geliebten einen Schadensersatz verlangen konnte. Der Mann konnte also ungefahr 10.000€ für seinen verletzten Stolz bekommen. Diese Klagen allerdings waren nur zwischen Männern. Eine Frau konnte für ihre Entschädigung nicht mehr erwarten, als das ihr Ehemann sie mit seiner Geliebten verließ. Die Bennet-Töchter hatten keinen Bruder. Hätten sie einen Bruder gehabt, so wäre ihm das ganze Erbe zugefallen, aber er wäre auch verpflichtet wurden seine Mutter und seine unverheirateten Schwester mit unter seinem Dach zu bringen und für ihre finanzielle Vergütung sowie Übernachtung und Verpflegung zu sorgen. Das allerdings würden auch seine eigenen Chancen auf eine Ehe beeinträchtigen, so würde er die Kosten für seine Mutter und Geschwister wie auch für seine Ehefrau und Kinder tragen müssen. Wenn ihr eine junge Dame wäret, würdet ihr euer ganzes restliches Leben lang mit Mrs. Bennets Nerven teilen wollen? Wisst ihr jetzt warum Charlotte Lucas Brüder so erleichtert waren, dass Charlotte doch nicht als ,,alte Jungfer" sterben würde? Da die Bennet-Töchter keinen Bruder hatten, hätte Mr. Collins, falls der Vater gestorben wäre, alles geerbt und die Mädchen stünden ohne ein Zuhause da, außer sie würden von ihrem Onkel Herr Gardiner oder ihrer Tante Mrs. Phillips aufgenohmen werden. Da die Gardiners allerdings eine junge und wachsende Familie war, wäre es unmögliche gewesen mit den Bennet-Töchtern zusätzlich unter ein und demselben Dach zu wohnen. Jane Austen war sich der Entwicklung der Lebenskosten und dem Preis für alles andere bewusst gewesen, auch dem Preis der Ehe. Also sollte ich euch jetzt vielleicht eine Vorstellung von der Entwicklung Lebenshaltungskosten geben. 1 € um 1810 hatte ungefähr die selbe Kaufkraft wie 100€ heute. Das ist eine grobe Schätzung und man muss auch wissen, dass es sich um Zeiten der schnellen Inflation und Rezission während der Napoleonischen Kriegeh handelte, die so nahe an den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg lagen und es während des späten 18. und frühen 19. Jahrundert daher ein sehr instabiler wirtschaftlicher Zeitraum war. Da Mr. Darcy 10.000€ pro Jahr besaß würde sein Einkommen heute irgendwo in der Nähe von 1 mio. Euro pro Jahr liegen. Natürlich hatte er auch seinen Unterhalt und den seiner Schwester und seiner Residenz in Pemberley zu unterhalten. Ihr seht, er war in der Tat ein guter Fang. Eine andere Sache ist, dass einige Dinge, die heute sehr günstig sind, zu Beginn des 18.Jahrunderts extrem teuer waren und einige Dinge damals von größter Notwendigkeit waren und heute jedoch völlig unnötig sind. Reisen ist ein gutes Beispiel. Man konnte sich kein Pferd und Wagen leisten, wenn man ein Einkommen von nur mindestens 1.100€ (heute 110.000€) pro Jahr hatte. In der heutigen Zeit kann man ein Auto besitzen unabhängig davon ob man viel oder wenig verdient, aber die Fütterung und Stallung eines Pferdes und die Zahlung der Löhne eines Bräutigams waren teurer als der Benzin, die Zahlung der Zulassung und Versicherung für ein Auto. Zudem musste man früher bei Reise bzw. Postkutschen für jeden Kilometer bezahlen. Selbst wenn man eigene Pferde besaß konnte man pro Tag nicht mehr als 20-40 Meilen reiten, da sich Pferde ausruhen mussten. Wenn ihr euch zwei Pferde und einen Kutscher gemietet hätten so wären die Kosten 1 € pro Meile. Der Abstand von Loungbourne zu Rosings war, wie wir wissen, 50 Meilen, so würde man in heutiger Sicht umgerechnet insgesamt über 250€ bezahlen. Im Laufe des Romans machte Mr. Collins drei Fahrten zwischen Rosings und die Umgebung von Loungbourne mit im Bezug auf die Hochzeit, sodass es kein preiswertes Geschäft war. Für jemanden der nur wenige Pfennige hatte, musste eine Reise von 50 Meilen sehr sorgfältig abgewogen werden. Betrachtet man die Kosten für die Fahrt, wird einem auch die wirtschaftliche Lage der Gardiners gezeigt, deren Urlaub in Derbyshire eine enorme Menge an Geld gekostet hatte. Doch um soviel vom Einkommen entbehren zu können, bedeutete, dass Mr. Gardiner mit seinen Geschäften äußerst gut dran war. Kleidung war auch sehr teuer. Denkt daran, dass alles per Hand gemacht werden musste, Nähmaschinen kamen bis in die 1818er Jahre nicht in den allgemeinen Gebrauch. Schuhe, Strümpfe, Mützen und Handschuhen, die für Männern und Frauen gekauft werden mussten, waren teuer. Im Jahr 1811 kosteten ein Paar seidene Strümpfe 12 € also 60€ aus heutiger Sicht. Herren-Hemden und Unterwäsche wurde zu Hause genäht, aber ihre anderen Kleider mussten gekauft werden. Frauenkleider wurden zu Hause genäht oder von einer Schneiderin (eine so genannte Mantua Maker), die 2 € ( heute 200€) pro Gebühr erhob. Die industrielle Revolution hatte den Preis reduziert und erhöhte die Menge an Stoff die zum Nähen zur Verfügung stand, aber man benötigte etwa 6-7 m Stoff um ein Kleid zu machen, und der billigste Stoff kostete den Gegenwert von 15€ pro Platz, also auch wenn man das Kleid selber machte würde ungefähr 100€ kosten.
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1.Govent Garden:
The garden first belonged to a monastery, but later when Henry VIII dissolved the monasteries, the property came into the possession of a wealthy family. Later it was used as a market for fruit and vegetables under permission. Around 1700 it became London's nightlife.
2.The society in which Jane Austen set her "Pride and Prejudice":
I would like to try to give you some idea of the customs, habits and expectations of the late 18th and early 19th centuries. Then you will know why certain actions were carried out or why something was considered scandalous 200 years ago. If we want to understand this time, we must not be distracted and misled by our 21st century thoughts. I will do this with excerpts from "Pride and Prejudice" that show us what the world was like.
In the film, the Bennet family does not have a lot of wealth. In today's terms, the girls could look for work and fire some of the servants, such as the cook or the maids, and at least save a little money. But in the social class that the Bennets and the Luca families belonged to, marriage was the only honorable provision for women. The number of jobs available to women was much more limited than today. After all, we are talking about a time without technology - without radio, television, telephone, let alone electricity. Nowadays, everyone starts pursuing different careers after school, but when Pride and Prejudice was written, this probably didn't even exist. While it was not unpleasant to work as a childminder, you were on duty 24 hours a day and probably only got one week's holiday per year with a salary of €10 to €20 per day. They could neither get rich from that salary nor plan for their retirement (we call it a "pension"). So they usually led a very unhappy life. So the only honorable occupation was marriage, like the Bennets. It was almost impossible for a woman to get a divorce. Even if her husband beat her, wasted her money, was constantly drunk or was unfaithful. She could only get a divorce if her husband made his mistress live in the marital home. Let's move on to another topic. You will surely remember that Mr. Wickham was only interested in girls with a lot of money. He would certainly not have been so stupid as to run away with a married, rich woman. Not to mention that this woman and the money were tied to her husband and so you could sue the lover. So you can see that a man's property was his wife and he could demand compensation from his lover. The man could therefore get about €10,000 for his injured pride. These lawsuits, however, were only between men. A woman could not expect more for her compensation than that her husband left her with his mistress. The Bennet daughters had no brothers. If they had had a brother, he would have received the whole inheritance, but he would also have been obliged to bring his mother and unmarried sister under his roof and provide for their financial support and room and board. This would also affect his own chances of marriage, as he would have to bear the expenses of his mother and siblings as well as his wife and children. If you were a young lady, would you want to share the rest of your life with Mrs. Bennet's nerves? Do you now know why Charlotte Lucas' brothers were so relieved that Charlotte would not die an "old maid" after all? Since the Bennet daughters had no brothers, if their father had died, Mr. Collins would have inherited everything and the girls would have been left without a home unless they were taken in by their uncle Mr. Gardiner or their aunt Mrs. Phillips. However, since the Gardiners were a young and growing family, it would have been impossible to live under the same roof with the Bennet daughters. Jane Austen was aware of the development of the cost of living and the price of everything else, including the price of marriage. So perhaps I should give you an idea of the development of the cost of living. 1 € in 1810 had about the same purchasing power as 100 € today. This is a rough estimate and you also have to know that these were times of rapid inflation and recession during the Napoleonic Wars, which were so close to the American War of Independence and it during the late 18th and early 19th centuries was therefore a very unstable economic period. Since Mr. Darcy had 10,000€ per year, his income today would be somewhere in the vicinity of 1 million Euro per year. Of course, he also had his